Arbeiten & Führen

Muster GelassenheitSo arbeitet und führt das Muster Gelassenheit

 

Arbeitsstil

Gelassene lassen sich leicht von Ablenkungen in Versuchung bringen. Für sie braucht es äußerste Disziplin, ihre Aufgaben ohne größere Verzögerungen zu Ende zu führen. Sie bevorzugen Teamwork, schätzen Kooperation und guten Willen.
Sie mögen ein Arbeitsumfeld mit wenig Stress, wenig Konflikten, wenig Termindruck und wenig Berichten. Gelassenheits-Typen sind vorgeschriebene Büroabläufe und alltägliche Büroarbeiten von Nutzen, da diese für sie eine gute Grundlage bilden, um das Große und Ganze im Blick haben zu können. Sie wollen wissen, welches Spiel gespielt wird, und brauchen klare Arbeitsplatzbeschreibungen und Autoritätsvorgaben.
Ihre teilweise Passivität und ihre Auffassung, dass sich am Ende alles von selbst erledigt, wenn man es nur lange hinauszögert, stehen ihrem erfolgreichen Handeln manchmal im Wege.
Fehler zu machen ist für Gelassenheits-Typen nicht besonders alarmierend. Irrtümer haben nicht denselben Stellenwert wie für einen Anspruchs-Typ oder für einen Skepsis-Typ, da sie glauben, dass sie immer Zeit und Gelegenheit haben, sie auszubügeln.
Gegenüber Autoritäten verhalten sich Gelassenheits-Typen ambivalent. Sie wollen zwar Ordnung und Sicherheit, können aber auf stur schalten, wenn ihnen gesagt wird, was sie tun sollen.

Tipps zum Arbeiten

Konflikte im Job erkennen und lösen

Als Persönlichkeit mit dem Muster Gelassenheit sehen Sie sich als friedlichen und zufriedenen Zeitgenossen, und es ist Ihnen wichtig, gelassen zu bleiben. Das entspricht auch Ihrem Grundbedürfnis nach innerer Stabilität und Seelenfrieden.
Wir alle kennen Konflikte, die Verletzungen hinterlassen. Sich mit Konflikten zu beschäftigen, ist daher nicht sehr angenehm – gerade auch für Gelassenheits-Typen. Und trotzdem: Konflikte sind der Motor für positive Veränderungen. Konflikte geben Ihnen Informationen, wo etwas nicht stimmt, sie weisen Sie auf Stellen hin, bei denen es große Reibungsverluste gibt. Je früher Sie einen Konflikt offensiv angehen, desto weniger Zeit benötigen Sie für dessen Klärung.
Die „Konfliktantennen“ schärfen
Gerade wenn Sie als Gelassene dazu neigen, bei Konflikten lieber wegzuschauen, sollten Sie sich darin üben, Konflikte möglichst schon im Keim zu erkennen – und in Ihre Entwicklungs-Rolle der Aktiven wachsen. Wenn Sie dann schnell auf den Konflikt reagieren, können Sie sich viel Zeit, Energie und Nerven sparen.
Folgende „Übungen“ helfen Ihnen, einen sechsten Sinn für eventuelle Konflikte zu entwickeln. Das Trainieren der eigenen Konfliktfähigkeit ist ein lebenslanger Prozess, genauso wie das frühzeitige Erkennen aufkommender Konflikte. Beides sollten gerade Sie als Gelassene trainieren. Ihr Talent, Mitmenschen und die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, zu beobachten, wird Ihren Blick schärfen.
Zuerst Übungen, um Ihre „Antennen“ für Konflikte zu schärfen:

  • Motivieren Sie Freunde, Partner und Kollegen, Ihnen Feedback zu geben.
  • Hinterfragen Sie ab und zu Anweisungen und Regeln.
  • Fragen Sie sich, was Sie an sich selbst am meisten stört und wie Sie darauf reagieren.
  • Fragen Sie sich, was Sie an anderen am meisten stört und wie Sie darauf reagieren.

Und wenn es zu Konflikten gekommen ist, helfen Ihnen diese Tipps bei deren Lösung:

  • Verständigen Sie sich auf Spielregeln für den Umgang miteinander. Sich gegenseitig respektieren, zuhören und ausreden lassen, sollten die Basis für jedes (Konflikt-)Gespräch sein.
  • Formulieren Sie klare Gesprächsziele. So signalisieren Sie, dass es Ihnen nicht um die Suche nach dem Schuldigen geht, sondern um die Konfliktlösung.
  • Analysieren Sie den Konflikt mit den Beteiligten. Klären Sie, um was genau es geht, was Auslöser und Ursachen sind, welche Aspekte eine Lösung verhindern und was oder wer zur Lösung beitragen kann.

Karriere machen und trotzdem gut lebenDetaillierte Informationen zum Umgang mit Konflikten finden Sie in unserem Buch "Karriere machen und trotzdem gut leben" aus dem Hanser Verlag.

 

 

Führungsstil

Gelassene führen mit weit gespannten Vorschriften und sie lassen ihren Mitarbeitern viel Spielraum für eigene Ausführungen. Ihnen ist eine gute Atmosphäre, Respekt und Übereinstimmung wichtig.
Meistens sind Gelassenheits-Typen mehr am Weiterkommen interessiert als an Problemen. Sie setzen sich ungern mit Kritik und Schwierigkeiten auseinander. Sie ziehen sich aus konfliktreichen Situationen zurück und haben gerade dann keine klare Linie, wenn sie am meisten benötigt wird. Das wird im Führungsalltag oft zu einem großen Stolperstein. Mitarbeiter fühlen sich in Notzeiten nicht ernst genommen und verlieren das Vertrauen, dass das Notwendige getan wird.
Bevor Muster-Gelassenheit-Vorgesetzte sich entscheiden, brauchen sie zum Beispiel detaillierte Empfehlungen aus jeder Abteilung und einen umfassenden Bericht. Sie benötigen deshalb viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ist eine ausführliche Entscheidung erst mal getroffen, tendieren sie dazu, Bekanntes zu wiederholen.

Tipps zum Führen

Mitarbeiter mit Zielen führen

Als Gelassene fällt es Ihnen vielleicht schwer, sich in ein forderndes Konzept aus klaren und festen Vereinbarungen und Zielen „einzwängen“ zu lassen. Doch als Führungskraft ist genau dies Ihre Aufgabe, mehr noch: Sie müssen diese Vereinbarungen und Ziele vorgeben. Tun Sie dies nicht, werden Sie hier nicht aktiv, entsteht im Team ein Vakuum – oft mit fatalen Folgen.
In Ihrem Führungsalltag geht es täglich um Ziele, die erreicht werden müssen. Ob im Rahmen eines Beurteilungsgesprächs, bei der Delegation von Aufgaben, am Anfang und Ende eines Kritikgesprächs oder einfach zum Abschluss einer Teambesprechung. Ziele sind Sollgrößen, mit denen Sie einen Istzustand vergleichen. Ziele informieren, motivieren, und sie ermöglichen Erfolgserlebnisse. Sind die Ziele einer Aufgabe bekannt, so weiß der einzelne Mitarbeiter, woran er gemessen wird und worauf er sich einzustellen hat.
Wie Sie Ziele formulieren sollten

  • Ziele müssen verständlich sein: Die besten Ziele sind positiv formuliert. Außerdem halten Sie sie in einer Sprache, als wären sie schon erreicht.
  • Ziele sollten genau und konkret formuliert sein: Je eindeutiger Ihre Zielvorgabe ist, desto mehr Orientierungs- und Handlungssicherheit geben Sie damit Ihren Mitarbeitern.
  • Ziele müssen messbar sein: Die Messbarkeit bei Leistungszielen ist einfach. Bei qualitativen Zielen wird es schwieriger. Diese machen Sie messbar, indem Sie Kriterien formulieren, die erfüllt sein müssen, damit das Ziel als erreicht gilt. Wenn Sie beispielsweise die Gestaltung der Internetseiten vereinbart haben, kann eine Steigerung der Zugriffszahlen auf Ihre Homepage um eine bestimmte Prozentzahl das Kriterium sein. Oder Sie beschreiben den Endzustand hinsichtlich Quantität, Qualität und Zeit.
  • Ziele dürfen nicht miteinander kollidieren: Jedes neue Ziel, das Sie mit Ihren Mitarbeitern vereinbaren, benötigt eine gewisse Zeitkapazität. Neue Ziele können mit bereits bestehenden Zielen kollidieren. Erarbeiten Sie in solchen Fällen mit Ihrem Mitarbeiter eine Gewichtung der Ziele.
  • Ziele sollen anspruchsvoll, aber erreichbar sein: Passen Sie das Schwierigkeitsniveau der Ziele jedem einzelnen Mitarbeiter an, und formulieren Sie die Ziele dann anspruchsvoll und herausfordernd.
  • Ziele sollten aus eigener Kraft erreichbar sein: Vereinbaren Sie nur Ziele, die der Mitarbeiter aufgrund seiner eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen erreichen kann.
  • Ziele brauchen Zielvereinbarungen: Jedes Ziel braucht eine zeitliche Fixierung und Terminierung. Handeln Sie dabei mitarbeiterbezogen: Eine im Kern durchaus vergleichbare Aussage kann bei dem einen Mitarbeiter als hilfreich empfunden werden, für einen anderen Mitarbeiter aber destruktiv und demotivierend wirken.

Detaillierte Informationen zum Führen mit Zielen finden Sie in unserem Buch "Karriere machen und Karriere machen und trotzdem gut lebentrotzdem gut leben" aus dem Hanser Verlag.

 

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