Arbeiten & Führen
So arbeitet und führt das Muster Erfolg
Der Arbeitsstil der Erfolgs-Typen ist auf Kompetenz und Effektivität ausgerichtet. Ein deutliches Feedback, strukturierte Beurteilung, Titel, Statussymbole und Belohnungssysteme sind für sie sehr wichtig. Sie reizen Auszeichnungen wie „Mitarbeiter des Monats“, „Top-Produzent“ und „Million-Dollar-Klub“.
Manchmal sind Erfolgreiche in einem selbst initiierten Wettrennen gefangen, bei dem äußerer Schein Realität wird.
Automatisch suchen sie sich unauffällige Schleichwege, solange sie nicht dafür bestraft werden. Ändern sich die Ziele oder Prioritäten, dann gelingt es dem Erfolgs-Menschen, sich gut anzupassen. Training on the Job und praktische Erfahrungen sind weitaus wichtiger als theoretisches Wissen. Wenn der Lernstoff keinen Bezug zur Realität hat, wird der Erfolgs-Typ unaufmerksam und schweift ab. Erfolgs-Typen wollen konkret hören, worauf es ankommt. Sie setzen eigenes Können voraus und überschätzen sich ab und zu.
Sie sind Von-hier-nach-da-Denker und gehen schnurstracks auf ein Ziel zu. Sie brauchen keine perfekte Lösung (wie die Anspruchs-Typen), auch nicht so viele Daten (wie die Denk-Typen) und möchten auch nicht unbedingt die Kehrseite einer Sache wissen (wie die Skepsis-Typen).
Muster-Erfolg-Mitarbeiter verachten im Gegensatz kleinliche Einsparungen oder den Kampf um eine Machtposition.
Effektivität und Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Projekten, Jobs und Aufgaben ist für Erfolgs-Typen etwas Wesentliches.
Mehr Erfolg durch systemisches Denken
Wohl kaum ein anderer Typ hat das Arbeiten mit klaren Zielen so verinnerlicht wie die Menschen mit dem Muster Erfolg. Deshalb gibt es hier keine Tipps zum Arbeiten mit Zielen, das hieße ja, Eulen nach Athen zu tragen. Im Gegenteil, unser Tipp für Muster-Anspruch-Mitarbeiter: Weg vom Fokus auf isolierte Ziele!
Denn dabei verlieren Sie bisweilen andere wichtige Aspekte aus den Augen, was allzu oft als Folge viel zu viel Energie kostet. Denken Sie lieber systemisch.
Das systemische Denken geht davon aus, dass jeder Mensch die Wirklichkeit aus seiner individuellen Wahrnehmung „konstruiert“, in seinem Innern eine eigene „Landkarte“ zeichnet. Einzelne Aspekte und Phänomene wie Probleme, Personen oder Teams sind dabei nie isoliert zu betrachten, sondern stehen zueinander in Beziehung: als System.
Es geht deshalb im systemischen Denken – und Handeln – darum, immer den Gesamtzusammenhang und die Wechselwirkung aller Systemteile und Systemakteure im Blick zu haben.
Das Mobile-Bild
Wer systemisch denkt, erfasst eine Situation in ihrer Komplexität. Das systemische Denken, Handeln und Führen betrachtet jedes System, also auch jedes Team und jede Abteilung, wie ein Mobile: Wenn man ein neues Teil hinzufügt, die Lage eines Elements verändert oder auch das ganze Mobile anstößt, hat dies zugleich Auswirkungen auf das Mobile als ganzes System wie auch auf seine einzelnen Elemente.
Immer wenn Menschen mit anderen Menschen zusammenarbeiten, lässt sich ihr „System“ als solch ein Mobile beschreiben. Das gilt zum Beispiel für Firmen, Teams, Projekte und Abteilungen.
Das Bild lässt sich erweitert, etwa wenn ein Team mit anderen Teams oder externen „Mitspielern“ wie Lieferanten zusammenarbeitet.
Immer geht es in einem System-Mobile darum, dass eine Vielzahl von Personen unterschiedlicher Professionen – und Muster – Lösungen sucht und findet.
Jede Organisation oder jedes Team ist ein soziales System. Die Menschen darin haben ganz individuelle Bilder der Wirklichkeit („Landkarten“). Damit und mit ihren Mustern treffen sie aufeinander und stehen damit in Wechselwirkung zueinander (Beziehungen, Handlungen, Interaktion und Kommunikation). Systemisches Denken weitet Ihr Blickfeld für diese Vielfalt.
Durch diese Wechselwirkungen entstehen komplexe Wirkungszusammenhänge: Das Verhalten eines Einzelnen wird vom System beeinflusst – und umgekehrt.
Detaillierte Informationen zum systemischen Denken finden Sie in unserem Buch "Karriere machen und trotzdem gut leben" aus dem Hanser Verlag.
In den modernen Managementmethoden geht es oft genau darum, was Erfolgs-Menschen gut können: das Just-in-time-Management oder die Formulierung und den Umgang mit klaren Zielvorgaben.
Erfolgs-Typen sind in der Lage, Mitarbeiter auch dann gut und fair zu führen, wenn sie diese nicht mögen – sofern sie die geforderte Leistung bringen.
Da Erfolgs-Typen hart und mit hoher Geschwindigkeit arbeiten, neigen sie dazu, mit Scheuklappen durch den Führungsalltag zu rennen. Sie glauben, sie könnten es sich nicht leisten, die Geschwindigkeit zu drosseln. Ihr Schwung treibt sie immer vorwärts.
Der Widerwille gegen Unterbrechungen erschwert Muster-Erfolg-Führungskräften oft die Aufnahme neuer und widersprüchlicher, aber vielleicht wichtiger Informationen. Die Qualitätskontrolle wird dadurch oft vernachlässigt.
Der Erfolgs-Typ vermeidet Versagen und Versager. Dadurch steht er häufig in der Versuchung, die Verantwortung von Fehlschlägen auf andere abzuwälzen.
Der erfolgreiche Ansatz beim Führungsstil: systemisch führen
Das Wissen über das systemische Denken können Sie direkt mitnehmen in Ihre Führungsaufgaben. Gerade Muster-Erfolg-Führungskräfte können vom systemischen Denken profitieren, denn sie können so viel besser alle Potenziale ihrer Teams freisetzen.
Welches Bild entsteht vor Ihrem inneren Auge, wenn Sie an ein gut funktionierendes Team denken? Ein Getriebe mit Zahnrädern, die ineinandergreifen? Oder ein Mobile, bei dem sich bei Bewegung eines Teiles alle anderen Teile mitbewegen und wieder ausrichten?
Das Getriebe steht für einen mechanistischen Ansatz von Führung, das Mobile für das systemische Denken (siehe oben "Tipps zum Arbeiten").
Nicht nur Sie als Erfolgs-Typ sind es gewohnt, meist in den Kategorien Ursachen und Wirkungen zu denken. Der systemische Ansatz lehrt uns, dass es besser ist, in Wechselwirkungen zu denken. Wenden Sie dazu Ihre Aufmerksamkeit mehr dem Verhalten Ihrer Mitarbeiter zu und versuchen Sie, deren Muster zu erkennen. Beachten Sie aber, dass Menschen oft ihr Verhalten ändern, wenn sie sich in einem anderen Kontext befinden. Dabei helfen Ihnen die ersten zehn Kapitel dieses Buches: Damit halten Sie den Schlüssel zum Verständnis aller Muster in Händen. Investieren Sie ausreichend Zeit in deren Studium: Es lohnt sich!
In diesen drei Bereichen sind Sie als Führungskraft besonders gefordert und müssen unterschiedlichen Menschen, Mustern und Situationen gerecht werden:
- Orientierung und Sinn geben: Sie als Führungskraft geben Vision und Mission, Strategie und Ziele vor.
- Organisieren: Schaffen Sie förderliche Bedingungen, etablieren Sie Strukturen und Aufgaben, stellen Sie Ressourcen zur Verfügung und optimieren Sie die Prozesse.
- Und für Sie als Erfolgreicher besonders wichtig: Gestalten Sie die Unternehmens- beziehungsweise Teamkultur. Schaffen Sie dazu ein vertrauensvolles und motivierendes Klima, und fördern Sie Kommunikation, Information und Mitarbeiterentwicklung.
Detaillierte Informationen zum systemsichen Führen finden Sie in unserem Buch "Karriere machen und trotzdem gut leben" aus dem Hanser Verlag.
Startseite |
9m-Tests |
Hintergrund |
Muster & Rollen |
Arbeiten & Führen |
Coaching-Tipps |
Trifft-auf-Szenarien |
Impressum |